Ein Teil meiner Töchter lacht mich jetzt bestimmt aus: Mit 53 Jahren reise ich tatsächlich zum ersten Mal ganz alleine. Aber wie heisst es so schön? Es ist nie zu spät! Und ich freue mich darauf. Dies wird mein zehntes Mal in Vietnam sein. Vietnam ist meine zweite Heimat geworden.
Lange konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich nach Saïgon oder Hanoï fliegen soll. Das angenehme Klima Hanoïs zu dieser Jahreszeit oder die tropische Hitze Saïgons? Die Stadt Hanoï, deren Atmosphäre mir besser gefällt, oder die Wärme, die ich liebe?
Nach langem Hin und Her habe ich schliesslich zwei gleich grosse Zettel genommen – auf einem stand „HAN“, auf dem anderen „SGN“. Ich bat Andi, sie zu mischen und mir hinzuhalten. Ich zog: SGN!
Also gut, die Entscheidung war gefallen: Saïgon und Zentralvietnam sollten es sein. Normalerweise bin ich nicht lange an einem Ort und ziehe nach spätestens drei Tagen weiter. Doch dieses Mal reise ich mit zwei besonderen Missionen:
Zum einen möchte ich für meine Weiterbildung in Leadership lernen. Wenn ich die Prüfung bestehen will, muss ich mich meinem „Selbstkenntnis-Bericht“ widmen. Zum anderen habe ich eine Aufgabe von meiner Mentorin erhalten: Ich soll fünf „Zukunfts-Ichs“ skizzieren. Fünf Visionen meines Lebens, privat wie beruflich, in fünf Jahren. Drei habe ich bereits im Kopf, zwei fehlen noch. Diese Aufgabe wird mir sicher viel Freude bereiten – und vielleicht lassen sich beide Themen auch miteinander verbinden. Beides werde ich nach drei Tagen in Saïgon am Strand unter der Sonne angehen und geographisch sesshafter werden, jedoch bewegter im Kopf.
Am Sonntag geht’s los. Es sind nur noch wenige Tage, ich bin so etwas von ready!
Foto: in der Nähe von Hué, Dezember 2024. Ich hatte einen private-Motorbike-Driver. Nicht einfach ein Roller, aber ein richtiger «Töff». Hat echt Spass gemacht!
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