Fünf Jahre nach den letzten Vietnamferien bin ich jetzt wieder hier. Gestartet im vertrauten Hanoi, will ich in diesen Ferien eine These prüfen.
Nun bin ich also zurück in Vietnam. Das erste Mal nach fünf Jahren und vielen Hin und Her, ob ich wirklich wieder dorthin reisen will. Am Ende war es ein schneller Entscheid, wieder zu gehen – vielleicht auch gut so, denn so hatte ich keine Gelegenheit, es mir doch nochmals anders zu überlegen.
In Hanoi bei Freunden
So bin ich am Mittag des 30. Dezember in Hanoi gelandet. Und habe sogleich wieder den Geruch Vietnams gerochen, als ich aus dem Flughafen raus bin (entschuldigt bitte, liebe Vietnames*innen, aber dieser eine Geruch hat sich in mir festgeklammert, auch wenn Vietnam ganz viele verschiedene Gerüche bietet). Von dort mit dem Auto ins Zentrum, ins Nusmile Homestay zu Nu, die mittlerweile so etwas wie eine geografisch entfernte Freundin von uns geworden ist. Sie hat mich auch sogleich für Silvester zum Znacht eingeladen.
Die ersten Schritte in der Altstadt von Hanoi. Der Hoan-Kiem-See (Hồ Hoàn Kiếm). Unsere «Stammbeiz» am See ist mittlerweile ein Café. Und auch sonst fallen mir Veränderungen auf. Die klassischen Toyota-Taxis sind aus dem Stadtbild verschwunden. Stattdessen viele Vinfast-Elektrotaxis (unter anderem). Trotzdem ist die Luftverschmutzung nach wie vor enorm, nicht zur Freude meines Kreislaufs.
Am ersten Tag habe ich nicht viel davon gemerkt, vermutlich hat das Adrenalin geholfen. Der zweite Tag war schwierig. War es die Luftverschmutzung? War es die Aufregung, weil ich alleine reise? Der Cà phê sữa đá, den ich nicht mehr vertrage? Der Jetlag oder alles zusammen?
Die gute Nachricht ist, dass es mir am nächsten Tag wieder gut ging und ich – ganz Tourist – es in die mittlerweile berühmte Train Street schaffte. Isotonische Getränke helfen, vielleicht ist das mein Placebo in Vietnam.
Von Placebo zu Phở bó, dem berühmten Nudelgericht (das sich übrigens eher wie «Pha» ausspricht): Ich finde es immer wieder spannend, wie schnell ich von den Touristenzentren zu den lokalen Ecken von Hanoi komme. Ein paar Schritte laufen, und schon kostet das Bier nicht mehr 60’000 Dong (ca. 2.50 Franken), sondern es gibt für den selben Preis ebendiese Nudelsuppe dazu. Ich mag den Mix zwischen touristisch und lokal. Und ich brauche beides – nach der Intensität des Lokalen etwas «gewohnte» Touristen-Umgebung.
Fussball mit Freunden
Nach dem sanften Einstieg mit dem vertrauten Hanoi ging es weiter nach Hue. Ich war hier schon mal, aber die «verbotene Stadt», den ehemaligen Kaiserpalast, hatte ich damals nicht gesehen. Wir waren am Abend in der Dunkelheit angekommen und am nächsten Tag weitergereist.
Dieses Mal habe ich mir mehr Zeit genommen. Das hat sich in vielerlei Hinsicht gelohnt. Denn so konnte ich das Hinspiel des ASEAN-Cupfinals, der Südostasien-Meisterschaft, geniessen. Vietnam hatte sich (überraschend?) qualifiziert und trifft im Final auf Thailand. Am Nachmittag hatte ich in einem lokalen Café einen Fernseher entdeckt und gefragt, ob sie am Abend Fussball schauen. Und so habe ich dort mit ein paar Einheimischen den Match geschaut und mich gut unterhalten – respektive haben wir alle zusammen uns gut unterhalten, mit etwas Englisch, Vietnamesisch und Zeichensprache. Ich mag das und fühlte mich willkommen.
Am nächsten Tag war ich in der «verbotenen Stadt», der Zitadelle von Hue, der ehemaligen Kaiserstadt. Pro-Tipp: Macht es nicht wie ich und esst (Frühstück, Zmittag) vorher. Denn dieses lebendige Stück Geschichte ist weitläufig und lohnt sich! Die historische Entwicklung von Hue kann die Wikipedia besser erzählen als ich.
Weiter nach Danang (Đà Nẵng) und eine These
Morgen geht es weiter, mit dem Zug über den berühmten Wolkenpass (Hai-Van-Pass, Đèo Hải Vân) nach Danang. Ich habe mir dort viel Zeit reserviert. Ich will meine These prüfen, dass Danang ein völlig unterschätzter Aufenthalts- und Ferienort ist. Ob sich meine Vermutung bestätigt, weiss ich in ein paar Tagen.
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